NIBELUNGENPLATZ

23. Januar 2004

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Platzgestaltungswettbewerb „Outdoor“, 1.Preis

in Zusammenarbeit mit Manuel Windmann

Teil der Bewerbung Braunschweigs zur Kulturhauptstadt 2010

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Der Nibelungenplatz ist das kommerzielle Zentrum des Siegfriedviertels. Neben der Post, einem Supermarkt, dem Ärztehaus, der Apotheke und vielen anderen kleinen Geschäften findet hier zweimal in der Woche der Wochenmarkt dieses Viertels statt.

Der Nibelungenplatz bietet seinen Anwohnern nach Ladenschluss und außerhalb der Marktzeiten keine Identität. Es sind keine Aufenthaltsqualitäten in Form von Sitzmöglichkeiten vorhanden. Tagsüber wird der Nibelungenplatz als Parkplatz genutzt. Während des Marktes werden auf der großen, geteerten Fläche die einzelnen Stände aufgebaut. Der Platz strukturiert sich erst durch diese Marktstände und entwickelt zu diesem Zeitpunkt differenzierte Flächen mit Qualitäten, die ihn zum Aufenthaltsort der Marktbesucher und Anwohner macht. Menschen treffen sich an den Markständen, kommen ins Gespräch, verweilen und nutzen ihren Nibelungenplatz während des Marktes als Treffpunkt und Kommunikationsplattform.

Ziel des Entwurfes ist Qualität des Platzes durch unseren Entwurf im Alltag auch außerhalb der Marktzeiten erlebbar zu machen. Der Markt mit seiner bisherigen Nutzung bleibt erhalten, das Parken findet zukünftig geordneter statt und auf den dadurch frei gewordenen Flächen wird das bisherige monotone, harte Basismaterial des Nibelungenplatzes, eine große Teerfläche, aufgebrochen. Mit wechselnden und ausdifferenzierten Materialien werden die Flächen strukturiert und den Anwohnern zur individuellen Nutzung freigegeben. Der neue Nibelungenplatz lädt zum begehen, bespielen, besitzen und bewerben ein. Unnötige Verkehrsflächen und ungenutzte Grünflächen werden in diese Struktur eingebunden und so entsteht ein zusammenhängender großer Platz.

Eine vorgelagerte Arkade auf der Westseite des Platzes bietet den Kunden die Möglichkeit „trockenen Fußes“ in den zahlreichen Geschäften einzukaufen. Der bisherige Sonnenschutz an den Fassaden der Geschäfte wird durch diese Maßnahme überflüssig. Der Wohnraum im ersten Geschoss erweitert sich als Veranda zum Nibelungenplatz und erfährt hierdurch eine Aufwertung.

Die neu geplanten Gebäude an den Stirnseiten des Platzes fassen den erweiterten Raum ein und nehmen neue Nutzungen in sich auf. In beiden Gebäuden befindet sich ein Bereich mit gewerblicher Nutzung und Wohnnutzung.

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Das Gebäude im Süden mit Blick nach Norden nimmt im unteren Bereich wieder die Volksbank auf, die oberen Geschosse sind als Studentenappartements konzipiert. Der Imagewechsel des Siegfriedviertels soll, nach Aussage der Wohnungsbaugenossenschaft, gerade durch den Zuzug von Studenten durchmischt und aufgewertet werden. Das Gebäude auf der Nordseite mit Blick nach Süden erhält in den unteren beiden Etagen ein Restaurant/Cafe mit großzügigen Außenbereichen, die sich zum Platz hin öffnen. In den oberen Stockwerken entstehen ebenfalls kleinere Wohneinheiten.

Die Struktur des Platzes besteht aus einem Basismaterial, aus Natursteinplatten. Neben diesem Material gibt es weitere, ganz unterschiedlich weiche, harte, flüssige, warme, kalte Materialien. Diese sind wie Intarsien in das Basismaterial eingelassen und können im Laufe der Zeit ausgewechselt werden. Die Anwohner erhalten durch diese Maßnahme ganz unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten auf ihrem Nibelungenplatz. Der Markt wird hierdurch nicht beeinträchtigt, da alle Flächen, bis auf die Sitzfläche von den Marktständen genutzt werden. Die Geometrie dieser Struktur leitet sich aus den Nutzflächen der Marktstände ab. Das in den Entwurf integrierte Unterflursammelsystem ist ein neues Konzept, mit dem sich Wertstoffe und Restmüll auf besonders hygienische und umweltschonende Weise entsorgen lassen. Hiermit wird die Entsorgung auf rationelle und kostengünstige Weise harmonischer und menschenfreundlicher in das städtische Umfeld integriert.

Es entsteht durch diese Maßnahmen ein neuer Nibelungenplatz mit neuen Aufenthaltsqualitäten und ganz unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten für jede Altersgruppe zu jeder Tageszeit.

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Schlagwörter: Wettbewerbe