MUSEUM JOANNEUM

12. Oktober 2006

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Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung im Oberschwellenbereich zur Vergabe der baulichen Planungsleistungen

Wettbewerbsbearbeitung für PURPUR. Architektur

 

Aufgabe

Die Landesmuseum Joanneum Gmbh mit Ihrem Stammsitz in mitten der Grazer Altstadt beabsichtigt mit dem Projekt „Museumsquadrant“ die strukturelle, funktionelle und technische Qualität des bestehenden Gebäudeensembles Raubergasse 10, Kalchberggasse 2, Neutorgasse 45 und die damit verbundenen Freibereiche deutlich zu verbessern und eine nach außen als auch nach innen stärkere Positionierung und Konzentration in Richtung eines vermittelnden und lebenden Museums.
Der Auslober erwartet sich durch die hierfür notwendigen architektonischen und städtebaulichen Maßnahmen einen frischen Impuls für die Grazer Innenstadt und einen selbstverständlicheren und alltäglicheren Umgang des Rezipienten mit dem Angebot Museum.
Der dreigeschossige, denkmalgeschützte Gebäudekomplex Raubergasse 10 mit einer derzeitigen Bruttogesamtfläche von etwa 8800m² soll für die naturhistorische Sammlung entflechtet und umstrukturiert werden. Das unmittelbar angrenzende Gebäude der dreigeschossigen Landesbibliothek in der Kalchberggasse 2 (ca. 700m2NNFL) soll in die neue Gesamtanlage voll integriert werden, jedoch seine Eigenständigkeit als Bibliotheksgebäude behalten. Das Bestandsgebäude in der Neutorgasse 45 mit ca. 7470 m2 auf drei oberirdischen Geschossen wird die kunst- und kulturhistorische Sammlung beherbergen, sowie die entsprechenden Büro-, Besucher- und Ausstellungsräume für das Bild- und Tonarchiv.

Setzung – These

Die Vorstellung, bestehende und inhaltlich unverrückbare Objekte für den „neuen“ Nutzer in ein „neues“ Licht zu rücken, ist prinzipiell davon stark beeinflusst, dass sich zwar Inhalte grundsätzlich auswechseln lassen, jedoch nicht der diese Inhalte umgebende Rahmen.
Sich auf das „Eintauchen“ in künstliche Environments einzulassen, und das nicht nur im nassen Element, entspricht dem künstlerischen Verfahren der „Immersion“.
Der Begriff der Immersion meint das Eintauchen in eine künstliche Welt durch Auflösung der räumlichen Grenzen; er geht auf einen Text von Béla Balázs aus dem Jahr 1938 zurück und bezeichnete dort den Eingang, also die Tür, in einen anderen Raum. Im Gegensatz dazu steht die Metapher des Fensters in den anderen Bildmedien; durch das Fenster kann man zwar in einen anderen Raum blicken, ihn jedoch nicht betreten. Seit den 80ern wird der Begriff für diese mögliche Wahrnehmungsverschiebung auch in der Computerkunst geführt.
Immersion ist ein Entrahmungsverfahren für Bilder und Anblicke die zu ihrer jeweiligen Umgebung entgrenzt werden. Die ursprünglichste Form dieses Eintauchverfahrens ist neben der Musik, die Architektur mit ihrer am weitesten entwickelten Stufe – dem Städtebau, der naturgemäß stark von einzelnen Stilepochen eines jeweiligen Imperiums geprägt ist.
Im Falle des zukünftigen Museumsquadranten müssen sich die einzelnen Repräsentanten vergangener Epochen im Einklang mit den Neubaumassnahmen finden. Dieser Prozess der Historienkumulation ist als Sammelbecken – „Tauchbecken“ zu verstehen, in dem sich die Mitschwimmer – die „Wissen Wollenden“ – tummeln.
Unser städtebauliches und strukturelles Entwurfskonzept beruht auf diesem Ansatz der „Tauchanlage“, als übergreifende Maßnahme an den geschützten Baumassen, der Innenstadtlage und der darin aufgespannten Zwischenräume, in der die Vorraussetzungen für ein selbstverständliches und lustvoll immersives Verhalten der Benutzer und Besucher geschaffen werden sollen.

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